Interview-Partner: Cirsten [Autorin]
🐧 Hallo Cirsten, bevor ich auf KiWaBu komme, beschreibe Dich in drei kurzen Sätzen.
🐉 Ich bin eine Möglichmacherin und Träumerin mit einem großen Herz für Fantasie. Ich liebe es, Menschen zu inspirieren, sie auf ihrem Weg zu begleiten und dabei selbst immer wieder neue Welten zu entdecken.
🐧 Ich nehme jetzt noch einen Umweg, wer ist Michael Krause?
🐉 Michael ist ein sehr guter Freund von mir, mit dem ich seit 2018 viele gemeinsame Wege gehe: über unseren gemeinsam gegründeten Musical-Verein „Rabatz in Büchig“ über das Zusammenarbeiten im gleichen Unternehmen bis hin zur Gründung des Verlages. Seit Oktober 2024 gehen wir nun völlig unterschiedliche Wege, haben uns aber trotzdem noch gern – grins.
🐧 Nun aber zum Verlag mit dem Drachen. Ihr habt KiWaBu gegründet.
🐉 Eine Pandemie veränderte unser aller Leben und brachte soziale Distanz mit sich. Um dennoch etwas Gemeinsames zu schaffen, entstand unsere erste Wandergeschichte Lavandos. Ursprünglich sollte es eine einmalige Aktion bleiben – doch die Begeisterung der Kinder und Leser wuchs. Schon bald entstand die Idee für ein weiteres Buchprojekt, und wir merkten, dass wir für ISBN-Nummern und einen Webshop eine feste Struktur brauchten. So wurde unser Verlag geboren – nicht aus einem Plan, sondern aus der Leidenschaft, Kinder zum Schreiben zu inspirieren. Heute sind sie die Autoren unserer verlagseigenen Bücher und verbinden ihre Geschichten mit sozialem Engagement, um anderen zu helfen.
🐧 Wie viele Geschichten von Kindern für Kinder und große Menschen gibt es nun schon?
🐉 Wir haben bereits sechs Bücher von Kindern im Rahmen eines Buchprojekts veröffentlicht. Und zwei, die ein Kind ganz allein geschrieben hat – da erscheint jetzt im April das dritte.
🐧 Moment, wenn Michael und Du jetzt unterschiedliche Wege eingeschlagen habt, dann ist KiWaBu jetzt Dein alleiniges Projekt?
🐉 Ganz so allein bin ich im Verlag nicht – auch, wenn ich den meisten Teil der Arbeit stemme. Ganz wertvoll ist unser Grafiker Mario, der im privaten Leben der Mann an meiner Seite ist. Und meine Schwester Claudia, die mit ihrer Gabe als Journalistin lektoriert und korrigiert.
🐧 Das erst Buch "Lavandos, eine Reise ins Ungewisse", wurde von 72 Kindern geschrieben. Wie geht das?
🐉 Diesem Projekt haben wir unseren Namen KiWaBu zu verdanken = KinderWanderBuch! Und das funktioniert so: Das Verlagsteam schreibt einen ersten Absatz einer Geschichte, ohne zu wissen, welche Richtung die Geschichte annehmen wird. Die Kinder, die sich im Vorfeld zum Projekt anmelden, bekommen an einem vereinbarten Termin die Geschichte mit dem jeweils aktuellen Stand zugeschickt und können sich innerhalb eines festgesetzten zeitlichen Rahmens ausdenken, wie es weitergeht. Und das geht so lang, bis sich kein Kind mehr meldet. Das Ende entspringt dann tatsächlich entweder unserer Fantasie oder der eines Kindes, das sich explizit dafür gemeldet hat.
🐧 Wer lektoriert das Werk dann, ich kann mir vorstellen, dass ein roter Faden und Wendungen in der Geschichte recht schwer einzufangen sind.
🐉 Den ersten Feinschliff übernehme ich. Oft habe ich auch die Gelegenheit, mit den Kindern über meine Gedanken hierbei zu sprechen. Denn es ist mir sehr wichtig, dass sie die Änderungen verstehen. Am Ende schaut eben meine Schwester drüber.
Verstanden, der Kniff ist, dass Du weiterhin Kontakt zu den Kindern hast und in den Austausch gehen kannst. Ich stelle mir den Teil allerdings sehr sehr aufwendig vor.
🐧 Auf eurer Homepage www.kiwabu.de gibt es neben den Büchern auch ein paar Stoff-Lesezeichen, kleine Drachen. Wer bitte häkelt die Drachen?
🐉 Das ist zum einen eine Erzieherin, die mit dem Erlös Kinderträume erfüllt und zum anderen eine Rentnerin, die sich ihre Rente aufbessert. Beide aus Karlsruhe, so dass es keine langen Lieferwege gibt und immer Zeit für ein paar nette Worte und einen Kaffee ist.
🐧 Wie viel Raum nimmt dein Engagement in Sachen Büchern von Deinem Leben ein?
🐉 Ich bin ein Mensch mit einem riesigen Herzen, einer unbändigen Kreativität und einer tiefen Verbundenheit zu den Geschichten, die Kinder, Erwachsene und auch ich erschaffen. Meine Energie dabei würde ich als gleichzeitig sanft und kraftvoll beschreiben. Ich sprudele vor Ideen, habe aber auch ein feines Gespür für die leisen Töne, für die Gefühle anderer und für das, was für mich wirklich zählt: Gemeinschaft und Mut. Das bedeutet, dass ich nie aufgebe, auch wenn es mal herausfordernd wird. Mit meiner Leidenschaft für das, was ich tue, stecke ich mein Umfeld oft an. Mein Wunsch ist, mit meinem Tun Spuren zu hinterlassen – in Büchern, in Herzen und in der Welt. Also kann ich behaupten, dass mein Engagement im Leben über die Bücher hin zu den Menschen meinen gesamten (Lebens-) Raum füllt.
🐧 Ja, mit dem Spuren hinterlassen, ich glaube dafür sind Bücher sicherlich eine gute Gelegenheit, zumindest verspüre ich das so, wenn ich von irgendwoher mal eine E-Mail bekomme, mit der ich nicht gerechnet habe. Also hier nun meine letzte Frage, die hat mit unserer Kalle Pinguin Geschichte zu tun, welches ist Dein LieblingsTier aus DIE NOT IST GROSS, EINER MUSS LOS?
🐉 Eindeutig der Elefant. Auch, wenn er nur leise erwähnt ist. Das liegt wohl daran, dass Elefanten mich schon mein ganzes Leben lang als persönliches Krafttier begleiten. Sie sind für mich das Sinnbild für Familie, Sanftheit (so stark, nutzen diese aber nie aus) und majestätische Ausstrahlung. Leider habe ich außer im Zoo noch nie welche gesehen.