Interview-Partner: Nini Alaska [Autorin/Kinderbuchautorin/Illustratorin]
🐧 Hallo Nini, du bist mit deinem (Debut) Buch Hollie & Fux im Juli 2019 raus gekommen. Nach relativ kurzer Zeit hast du auf facebook gepostet, dass die erste Auflage ausverkauft ist. Darauf habe ich dir geschrieben, aus Neugier, seit dem sind wir im Gespräch geblieben.
Verkauft sich Hollie & Fux immer noch so gut?
🦊 Ja, dem ist wohl so! Gerade jetzt in dieser Zeit kommen viele Leute erst durch mehr Zeit für ihre Kinder zum Lesen und Vorlesen. Überhaupt sind ja die zentralen Themen in dem Buch zeitlos und dauerhaft spannend.
🐧 Hollie & Fux war dein erstes Kinderbuch?
🦊 Ja, zumindest war es das erste, das erschien.
🐧 Du schreibst und illustrierst deine Geschichten alles komplett selbst?
🦊 Ja, ich mache beides.
🐧 Deine Bücher werden aktuell über den Tulipan Verlag aus München verlegt. Du lebst in Hamburg. Wie ist es zu der Verbindung gekommen?
🦊 Der Tulipan Verlag hat zwar seinen Hauptsitz in München, aber auch eine Dependence in Berlin, für mich somit ganz gut erreichbar. Meine liebe Verlegerin Anette Beckmann hat mich auf einer Messe kennengelernt und ich sie, das hat sofort gefunkt – im Anschluss an die Messe im Herbst kam es zu einem kleinen Rennen mehrerer Verlage um das Buch, das Tulipan dann gewonnen hat!
🐧 Jetzt bin ich natürlich neugierig, wie viel redet der Verlag bei der Umsetzung mit, wie viel kannst du selbst bestimmen oder hast du im Bereich kreative Gestaltung (Buchcover etc.) komplett freie Hand?
🦊 Natürlich redet ein Verlag ganz viel bei der Umsetzung eines Buchs mit, genauer gesagt, das Lektorat. Man arbeitet gerade in der Umsetzungsphase sehr eng zusammen. Das ist auch sehr gut und wichtig so, denn man profitiert als Autor sehr von den Erfahrungswerten und den „anderen Augen“, die das Werk kritisch betrachten und einem das nötige Feedback geben. Letzten Endes geht es natürlich um ein Produkt, das verkauft werden soll und damit sollte man dann, wenn möglich, den „Nerv“ treffen und alles Mögliche im Blick haben. Der Verlag hat viel mehr im Fokus, als die Autorin es kann. Markt, Endkunde, Zielgruppe, Trends, auch Termine, alle wichtigen Bereiche, um Bücher gut zu verkaufen.
Als Autorin steckt man ja mit einer gewissen „Distanzlosigkeit“ im eigenen Projekt und übersieht so auch manche Unstimmigkeit in Text oder Bild. Ich bin immer wahnsinnig gespannt, wenn ich etwas abgebe, und es kommt dann darauf eine Mail von meiner Lektorin!
Sagen wir es so, zuerst habe ich freie Hand, ich mache alle Entwürfe. Eine Grundakzeptanz der groben Idee muss natürlich von Verlagsseite da sein. Kein Projekt wird verlegt, wenn der Verlag es doof findet! Dann werden die Entwürfe abgegeben und erst dann fängt die eigentliche Arbeit am Buch an. Diese kann schon dauern!
🐧 Mittlerweile kommt dein drittes Buch heraus.
🦊 Ja, die Zeit vergeht doch sehr schnell beim Büchermachen, auch wenn einem das Arbeiten daran öfter mal einsam, autistisch und langwierig erscheint. Ich habe soviel Buchkonzepte im Kopf, daß ich glücklicherweise nur kurz in mein geistiges Archiv greifen muss, um wieder ein Projekt herauszuholen. Deshalb erscheint nun schon das dritte Buch „Pimbumum“. Es ist eine Reihe, und Band 1 kommt im Juli. Und bei diesen Büchern sind es die Bilder, die erzählen, mit sehr wenig Text. Mein kleinster Sohn konnte damals nicht „Pinguin“, da her hat das Buch seinen Namen!
🐧 Wie bist du darauf gekommen Kinderbücher zu schreiben?
🦊 Ich bin nicht plötzlich drauf gekommen, sondern das Ganze ist eher gereift wie guter Wein. Gewünscht habe ich mir das immer schon, schon als Kind. Da wollte ich unbedingt Schriftstellerin werden, und Forscherin. Gezeichnet habe ich auch schon immer. Ich habe es nur irgendwann alles „hervorgeholt“, was lange schlummerte. Als die Zeit reif war. Und mein Archiv so voller Geschichten, daß es fast platzte.
Und ich hatte gerade dann die Zeit, meine eigene Geschichte neu zu schreiben...
🐧 Schreibst du neben deinen Kinderbüchern noch andere Geschichten?
🦊 Ja. Ich arbeite an einem Roman, die Zielgruppe steht nicht nicht fest, und ich habe eine Geschichte für Erwachsene geschrieben und illustriert, ist aber alles noch nicht ganz ausgegoren. Ich schreibe auch viel nebenbei, für mich ... momentan noch.
🐧 Was dürfen wir noch über dich erfahren?
🦊 Einige wissen schon, daß ich auch schon lange DJ und Musikerin bin. Seit einiger Zeit lassen sich beide Bereiche sehr gut verbinden, bei Literaturveranstaltungen in und um Hamburg aufzulegen und selbst auch noch Autorin zu sein, ist irgendwie „win win“. Da das eine länger existiert als das andere – ich lege bei Lesungen des „Hamburger Ziegel“ seit 2006 schon auf (!) - habe ich natürlich auch ganz schöne Netzwerke dadurch, die sich stetig erweitern.
Musikerin bin ich zur Zeit eher privat. Früher habe ich viel in Bands in Berlin und Hamburg gespielt, und war auch solo unterwegs. Das kriege ich nun alles nicht mehr so unter einen Hut mit meiner Familie. Ich habe zwei wilde Jungs.
Dann habe ich noch zwei Berufe: Lehrerin, Musiktherapeutin.
🐧 Ist Nini Alaska ein Künstlername?
🦊 Da ich schon so lange Nini Alaska bin, weiss ich das gar nicht mehr. Aber ja, ich glaube schon. Ich hab fast gar kein Namensgedächtnis. Kann mir im Alltag fast nur Zahlen merken. Meine Namen stehen auch in meinem Perso. Sicher ist sicher.
🐧 Verrate mir noch dein Lieblings-Tier aus unserer Kalle Pinguin Geschichte.
🦊 Da bin ich einer Meinung mit meinem kleineren Sohn: die Giraffe!