Interview-Partner: Ingo Ebert [Autor & Reisekaufmann]
🐧 Hallo Ingo, ich hatte vor allem Bloggerinnen in den Pinguin Interviews, aber wie würdest du dich selber sehen, bist du nun Blogger, Autor oder würdest du dich als Schriftsteller sehen?
😸 Ich fühle mich sehr geehrt. Auch wenn ich einen eigenen Blog habe, sehe ich mich doch eher als ein Autor. Der Blog „Das wahre Leben“ ist nur eine weitere Variante, meine Geschichten unter das Volk zu bringen. Die Kinderbücher sind dagegen mein ganzer Stolz.
🐧 Wieso „das wahre Leben“?
😸 Ich schreibe schon eine ganze Weile meine Geschichten auf, die ich zu 99% selbst erlebt habe. Es sind so viele unglaubliche Sachen passiert, die meine Zuhörer oder Leser kaum glauben konnten. Aber genau das ist das wahre Leben! Der Titel stand schon lange fest und ich möchte unter diesem Namen auch ein Buch mit meinen Kurzgeschichten veröffentlichen.
🐧 Wann?
😸 Der genaue Termin steht noch nicht fest, vielleicht in ein oder zwei Jahren. Aktuell habe ich noch mehrere Kinderbuchprojekte.
🐧 Was verbindet dich mit dem Meer?
😸 Ich bin im wilden Ostharz aufgewachsen. Der Horizont war immer sehr begrenzt, wie auch die Reiseziele. Als ich das erste Mal am Meer stand, hatte ich das Gefühl freier atmen zu können und meine Gedanken schwebten über das Meer in die Ferne.
Das war ein Schlüsselerlebnis für mich. Das war im Grundschulalter. Seitdem wollte ich immer zum Meer und mein Beruf stand fest, ich werde Seemann. Mein Opa in Westberlin verhinderte meine Karriere bei der DDR-Hochseeschifffahrt, Fluchtgefahr. Aber bei der Volksmarine kam ich dann unter. Ich wohnte von 1989 bis 2009 in Rostock meiner Wahlheimat und bin im Herzen immer ein Rostocker geblieben. Nach der Wende war die Volksmarine Geschichte und die weite Welt lag mir als Reiseverkehrskaufmann zu Füßen. Urlaub am Meer ist ein Muss.
🐧 Und der Reiseverkehrskaufmann hat dich in den Westen segeln lassen? (die Osnabrücker Gegend ist ja nun nicht gerade am Meer und weit vom Harz entfernt)
😼 Das Leben ist kein Bauernhof, würde Kater Levi jetzt sagen. Und recht hat er. In meiner Kurzgeschichte Schicksalhafte Entscheidungen ist mein Weg gut nachvollziehbar dargestellt. Letztendlich habe ich hier mein Glück gefunden. Meinen Alterssitz möchte ich an der Ostsee haben, dann schließt sich der Kreis.
🐧 Würdest du gerne vom Schreiben leben?
😸 Ehrlich, wer träumt nicht davon. Aber ich bin da realistisch und sehe das als mein Hobby. Wenn ich die Druckkosten wieder rein bekomme, habe ich mehr Geld für meinen Urlaub am Meer.
🐧 Du schreibst Kater Levi Geschichten, aber auch Gedichte, Kurzgeschichten und dicht dran an deinem Leben. Was schreibst du am liebsten?
😸 Am liebsten schreibe ich die Kurzgeschichten aus meinem Leben auf, das ist besser als jedes Märchenbuch! *Zwinker* Kater Levi hat sich inzwischen immer mehr in mein Leben geschlichen und nun ist er ein Teil von mir. Ich habe ihn ins Herz geschlossen und bin aktuell dort mehr mit seinen Abenteuern beschäftigt als mit den anderen Geschichten.
🐧 Beschreib einmal den Charakter von Levi.
😺 Kater Levi ist neugierig, abenteuerlustig, ein wenig ängstlich, dann aber Stolz, wenn er sich überwunden hat. Er ist allen Lebewesen gegenüber positiv eingestellt und ist bisher noch nicht enttäuscht worden. Komisch, könnte auch ich sein.
🐧 Wenn du dich aus deinem Leben bedienst, scheust du eine aufwendige Recherche?
😹 Recherche, was ist das? Ich habe alles selbst erlebt oder geträumt, schreibe es einfach runter.
🐧 Auf deiner Homepage gelesen: ein unmoralisches Angebot – da du deine Geschichten dicht aus deinem Leben aufschreibst, die Geschichte klingt fast wie ein Gedächtnisprotokoll, die könnte doch auch ohne Überspitzung genauso gewesen sein, vielleicht etwas einseitig von dir eingefärbt? 😉
😸 Meine Frau sagt, ich habe zu viel Fantasie. Dabei könnte ich schwören, dass die beiden Außerirdischen mir aufgelauert haben. Mir reicht ein Erlebnis oder ein flüchtiger Kontakt, um daraus eine eigene Geschichte zu machen oder besser gesagt das Erlebte auszuschmücken. An der See sagt man dazu auch Seemannsgarn. Käpt'n Blaubär ist mein Kumpel!
🐧 Die hätten auch einfach besoffen sein können. Ich komme noch mal auf die Frage der Recherche zurück. Reizt es dich vielleicht mal einen aufwendigen Roman zu schreiben, bei dem eben eine umfangreiche Recherche nötig sein könnte?
🙀 Du willst es aber auch genau wissen. Ja, es reizt mich schon, habe sogar dafür eine Idee, einen Titel und auch schon recherchiert. Es wird ein Fantasyroman mit Reisen in die Vergangenheit, wo mein Prota den Lauf der Geschichte verändert. Oder glaubst Du daran, dass die Mauer einfach so geöffnet wurde?
🐧 Wie bist du auf die Idee mit den 100-Wort-Geschichten gekommen?
😸 Meine erste 100-Wort-Geschichte (Brombeerbier) war ein Auftragswerk unserer VHS- Schreibgruppe gewesen. Wir haben uns dort einfach mit allem mal ausprobiert, ob Gedicht, Kriminal- oder Kindergeschichte, immer zu einem Reizwort.
Das Reizwort für die 100-Wortgeschichte war Bier. Das war mir zu einfach. Ich wollte, dass alles mit den Anfangsbuchstaben „B“ beginnt. Dann habe ich den Ehrgeiz entwickelt, das gesamte Alphabet für meine 100-Wortgeschichten zu nutzen. Zum Glück war das übernächste Reizwort Ananas.
🐧 Ich schlage den Buchstaben „K“ vor und komme zu meiner Abschlussfrage, welches ist dein Lieblingstier aus unserer Kalle Pinguin Geschichte?
😸 Der Buchstabe „K“ ist gut. Das fällt mir spontan Kohlroulade ein. Denn ein Rezept war ja auch immer dabei! Ach ja, die Möwe ist mein Favorit, die ist wie ich, viel unterwegs, meistens am Meer, mag Fisch, wunderschön und kann fliegen.