Interview-Partner: Zoe [Autorin & Initiatorin]
🐧 Hallo Zoe, ich habe mich Anfang des Jahres bei der „Unsere kleine OnLine-Büchermesse für jeden <3“, die du initiiert, mit veranstaltet hast, angemeldet. Über eine Monat hinweg gab es zwei Mal am Tag die Möglichkeit für Autoren und Autorinnen sich auf dem Account bei facebook auszutoben. War das nicht unglaublich viel Arbeit?
⛅️ Hallo zusammen und Danke für die Interviewmöglichkeit!
Sicher steckt hinter allem, was man tut Arbeit und am besten ist es, wenn es dann noch Spaß macht. Der neue Modus mit einem Monat Zeit und zwei Präsentierenden an einem Tag, war herausfordernd und auch die Tatsache, dass wir diesmal Zeitzonen übergreifend Teilnehmer hatten. Bei der ersten Messe im Jahr 2021 waren es drei Monate mit je einem Präsentierenden am Tag.
Es hat gut funktioniert und die Künstler rund ums Wort, hatten offenbar ihren Spaß. Arbeit ja, aber durch klare Vorgaben, war es gut zu lenken.
🐧 Wird es eine nächste Online-Messe geben?
⛅️ Katy Stölkler, Larissa Baiter und ich verneinen dies nicht, wir versprechen es aber auch nicht. Vielleicht etabliert sich ja unsere kleine Messe. Wir warten es ab. 🙂
🐧 Wenn ich deine Mitstreiter von der Messe frage, was sie an dir schätzen, was würden sie wohl antworten?
⛅️ Da wäre es besser die beiden selber zu fragen. Wer weiß schon, was andere von einem denken, wenngleich man viel zu häufig darauf bedacht ist, dass dies was Gutes sein soll.
🐧 Was hat dir an der Online-Büchermesse am besten gefallen?
⛅️ Die Vielfalt, die wir wieder bieten konnten war toll und die Kreativität derer, die sich gezeigt haben. Besonders war, dass die Teilnahme aus anderen Ländern und auch Zeitzonen funktioniert hat.
🐧 Warst du tatsächlich jeden Tag der Messe für die Teilnehmer und Besucher ständig zu erreichen?
⛅️ Die Technik macht es möglich, dass man heutzutage immer erreichbar ist. Wie viel freier waren wir, als die Länge des Telefonkabels uns noch „einschränkte“?!
🐧 Du schreibst selber, aber hast auch die Unterstützung anderer entdeckt, die schreiben. Du schreibst das nicht so, aber würdest du dich als Lektorin bezeichnen?
⛅️ Lektorin?! Um Gottes Willen ... Nennt man das so?!
Ich bewege mich eher im Rahmen des Testlesens und sehe dies als eine Art Laien-Lektorat und -Korrektorat an. Statt Manuskripte einfach runterzulesen und zu sagen „war toll“ oder „war lala“, habe ich auf Rechtschreibung, Logik und alles rund ums Wort geachtet. Ich fand das gehört dazu. Bisher hat aber erst eins der Werke, die ich „vorschmökern“ durfte in den Druck gefunden. Bei den beiden Anthologien für den guten Zweck haben wir alles, als Herausgeberinnen und Anthologie-Team, selber gemacht.
🐧 Vielleicht gibt es noch einen Unterschied in der Genauigkeit oder Intensität, aber ich würde schon sagen, wenn du korrigierst und dann auch noch auf die Logik achtest, was passiert im Lektorat mehr?
⛅️ Ich mache das aus dem Bauch heraus. Ich denke, wer professionell lektoriert, hat sich beruflich auch mit Sprache beschäftigt und dies studiert. Gewähr hat man nirgendwo auf Fehlerfreiheit, aber ein Lektorat hat viel mehr Tiefblick in die geltenden Regeln und auch auf Formulierungen, die am Markt ankommen.
🐧 Das ist ein sehr schön differenzierte Sichtweise. Du hast an der Anthologie „Seelenwandel – Geschichten über das Schicksal“ mitgewirkt. Das hast du ehrenamtlich gemacht, bzw. der Erlös geht an die „Stiftung Deutsche Depressionshilfe“.
⛅️ Durch einen geplatzten Schreibwettbewerb haben Larissa Baiter und ich uns zusammengetan und konnten grenzübergreifend Autorinnen und Autoren aus drei Ländern für die Geschichtensammlung gewinnen. Da das Thema recht düster war, kam der Gedanke damit Gutes zu tun und so entschieden wir uns für die „Stiftung Deutsche Depressionshilfe“.
🐧 Das sind jetzt alles online Aktionen, bist du auch in der analogen Welt unterwegs, hältst du zum Beispiel Lesungen?
⛅️ Bisher habe ich noch keine Lesung gehalten. Corona hat dies lange Zeit erschwert. Was die Zukunft bringt, vermag ich nicht voraussagen.
🐧 Auf deiner Homepage gibt es den Klick „Genremix für Erwachene“, aber der ist noch leer, gibt es da schon etwas in Aussicht?
⛅️ Es gibt das ein oder andere Projekt, welches in Arbeit ist.
Die Webseite ist in der Gestaltung nicht festgelegt. Eine Einteilung ist aufgrund der verschiedenen Genres schwierig, daher habe ich die Seite erst einmal so aufgebaut. In der Theorie hätte ich auch für jedes Genre einen neuen Namen wählen können. Ich habe mich dafür entschieden das anders zu machen.
🐧 Natürlich darf eine Frage nicht fehlen, wenn ich auf deine Homepage gucke, dann beginnt alles 2018 – was im Übrigen auch das Erscheinungsjahr von Kalle Pinguin ist – hast du 2018 mit dem Schreiben begonnen?
⛅️ Geschrieben habe ich bereits als Kind. Dann gab es im jugendlichen Alter eine lange Pause und irgendwann keimte es wieder auf. Seitdem geht die Muse ihre höchst eigenen Wege.
Zu der ersten Veröffentlichung kam es durch Zufall. Die Geschichte lag in einem Karton und war schon halb auf dem Weg in den Altpapiercontainer, als sie wem in die Hände fiel, der darauf bestand, dass es ein richtiges Buch wird.
🐧 Welches Buch war das noch gleich?
⛅️ „Das Leben der Oryxantilope Jonny“ ist mein Erstling. Ich habe es mit 11 geschrieben und gemalt. Im Buch ist die Originalgeschichte und die Originalzeichnungen habe ich auch eingearbeitet. Es ist ein kleiner Zeitzeuge und daher eine kleine Besonderheit.
🐧 Hast du weitere Leidenschaften oder Hobbies?
⛅️ Ich versuche zu zeichnen und Gitarre zu spielen, was jedoch beim Versuch bleibt, wie es aussieht und Momente zu schaffen. Momente im Sinne von „Erinnerungen, die einem keiner nehmen kann“.
Das klingt jetzt aber gar nicht nach dir, so aufgeben. Wer so viel Ehrgeiz in eine Messe steckt, wird doch nicht aufgeben, wenn es ums Üben geht. Wäre Gitarre für’s Lagerfeuer oder wärst du gern auf der Bühne?
⛅️ Aufgeben?! Nein. Es ist eher mit Schaffenspausen und realistischem Blick verbunden. Ich muss nicht auf irgendeine Bühne.
🐧 Und dein facebook-Bildchen, Jonny und Helmut die Brummelhummel (aus deinen Kinderbüchern) stammt demnach aus deiner Feder?
⛅️ Ja. Ich habe in meinen Büchern selbst gezeichnet und glaube da gab es eine kleine Entwicklung, wenn man die Bilder ansieht. Von der Antilope Jonny über Helmut bis hin zum Duo Plautzenbär und Girlangmuff, habe ich die Zeichnungen selbst erstellt.
🐧 Liest du auch gerne, unabhängig von der Unterstützung für andere?
⛅️ Ich lese. Ja. Ich bin aber nicht die Tagtäglichleserin.
🐧 Und liest du auch andere Kinderbücher?
⛅️ Beim Lesen bin ich genauso genrefrei wie beim Schreiben. Ich lese, was interessant klingt.
🐧 Welches ist dein Lieblings-Tier aus unserem Kinderbuch „Die Not ist gross, einer muss los“?
⛅️ Ich finde Mia toll. Es gibt so viele interessante Tiere, die Wahl ist da schwer.